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"Seniorenurlaub" sieht anders aus....


 Bad Segeberg - Lia und Helmut Kothe aus Bad Segeberg lieben das Leben auf Achse. Immer mit dabei: Ein halbes Dutzend Surfbretter. Ihr rollendes Zuhause ist ein komplett selbst gebautes Wohnmobil. Das hat sogar schon in der TV-Surferserie „Gegen den Wind“ mitgespielt.

Der Wind weist den Weg. So einfach geht das, wenn Lia (68) und Helmut Kothe (72) aus Bad Segeberg Urlaub machen. Dann wird das Wohnmobil gepackt, die Surfbretter werden aufs Dach geschnallt und los geht’s Richtung Südfrankreich, Italien, Spanien, Holland, Dänemark oder mal eben an die Ostsee. Ganz einfach, ohne Komfort. Praktisch muss alles sein – „und wir unabhängig“, sagt Lia Kothe. Klassischer „Seniorenurlaub“ sieht wohl anders aus.

Das größte Stück Unabhängigkeit garantiert ihnen ihr Wohnmobil. Ein Raumwunder Marke Eigenbau, mittlerweile ist es die zweite Auflage. Nichts hat Helmut Kothe beim Aufbau des nackten Fiat Ducato auf der heimischen Terrasse dem Zufall überlassen. Jeder Milimeter ist ausgenutzt, das Mobil vollgepackt mit praktischen Details. Für Schnickschnack gibt es keinen Platz. Der Höhepunkt: Der per Elektromotor schwenk- und an die Seite des Wohnmobils absenkbare Dachgepäckträger für die Surfbretter. Umständliches Klettern aufs Dach, um das Equipment zu sichern, entfällt, ebenso das lästige Hinauf- und Hinunterwuchten. Bei Kothes erstem selbst gebauten Wohnmobil wurde der Träger noch per Handkurbel bedient. Der Wohnmobilbauer Westfalia kaufte Kothe das Patent in den 90ern ab. „Das verschwand aber in der Schublade.“ Der Dachgepäckträger wurde nie in Serie gebaut.

1444 Stunden hat Helmut Kothe in den Bau des nun zweiten, optimierten Mobils gesteckt. Baubeginn war im Februar 1997, im August desselben Jahres ging’s das erste Mal „auf Strecke“. Bis zu diesem Tag waren Kothes mit dem Meisterstück unterwegs, das 1990 die Erstzulassung erhielt. „Früher fuhren wir wie alle Surfer mit einem VW Bulli von Strand zu Strand. Irgendwann wollten wir aber etwas Größeres und Spezielleres“, sagt Lia Kothe. Ihr Mann, der viele Jahre als Ingenieur angestellt war, machte sich an die Arbeit.

Herausgekommen ist ein echtes „Surfmobil“, das nicht nur seine Besitzer begeistert. Auch andere Surfer sind immer wieder fasziniert von dem mobilen Heim. Fachmagazine nannten es „Den Perfektionisten“ oder „Die Bretterbude“. Und auch das Fernsehen wurde auf das (erste) Wohnmobil aufmerksam. Eine Woche lieh man es sich 1994 für die in St.-Peter-Ording gedrehte ARD-Surferserie „Gegen den Wind“ aus. „Das war total spannend. Wir durften als Statisten mitspielen“, erzählen die Kothes und blättern in ihren unzähligen Fotoalben, die all ihre Erlebnisse „on tour“ dokumentieren.

Wegen seiner künstlichen Hüftgelenke kann Helmut Kothe mittlerweile zwar nicht mehr selbst surfen, seine Frau verbringt aber immer noch geschätzte 100 Tage im Jahr auf dem Wasser. Er bereitet ihr an Land das Material vor, ist sie auf dem Wasser, berät er derweil auch schon mal die jungen Leute und gibt spontan „private Riggseminare“.

Angefangen hatte alles vor 30 Jahren in Scharbeutz. „Dort waren wir im Sommer mit Kindern und Clique und sahen die ersten Surfer.“ Auch Technik und Material standen, als sie ihren ersten Kursus auf der Ostsee belegten, noch ganz am Anfang. „Wir haben uns mit dem Surfsport entwickelt“, sagt Lia Kothe. Auch heute fährt die zweifache Gewinnerin der Travemünder Woche nur mit dem neuesten Material. Ein Oldie sei sie mit ihren 68 Jahren in dem angesagten Sport aber lange nicht. „Gerade in Spanien, wo wir überwintern, treffen wir auf viele Gleichgesinnte in unserem Alter“, erzählt Lia Kothe. Wo es für sie und ihren Mann als nächstes hingeht, ist noch nicht sicher. Mal schauen, wie der Wind steht . . .


~womo66~fritz14~fritz~, 2009-07-25

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