Kaufabwicklung.

Wie die Kaufabwicklung üblicherweise in Spanien vonstatten geht, sei hier kurz aufgezeigt:

1. Üblicherweise einigen sich Käufer und Verkäufer über die Konditionen des Kaufvertrages in einem privatschriftlichen Vertrag (Contrato privado).
   Dieser regelt die Beschaffenheit des Kaufobjektes, die Zahlungskonditionen, wer
   Steuern und Übertragungskosten zahlt, den Übergabezeitpunkt wie auch die
   Regelung einer eventuelle Übernahme von Inventar.
   Häufig wird ein Kaufoptionsvertrag abgeschlossen, seltener hingegen eine
   Vereinbarung über Reugeld (arras), wonach der Käufer die geleistete Anzahlung
   verliert, wenn er nicht innerhalb der vereinbarten Frist den Restbetrag zahlt,
   während der Verkäufer die doppelte Höhe der Anzahlung an den Käufer leisten
   muss, sofern er das Objekt während dieses Zeitraumes anderweitig verkauft. Bereits
   in der Verhandlungsphase sollte der Verkäufer nachweis über folgende Punkte
   erbringen:
   

   	Sind die Grundsteuern (IBI) der letzten fünf Jahre bezahlt?
   	Ist der Verkäufer auf dem laufenden hinsichtlich der gemeindlichen Umlagen und der städtischen Abgaben?
   	Ist das Objekt vermietet? In diesem Fall besteht regelmässig ein Vorkaufsrecht des Mieters.

2. Der Notar wird in der Regel erst dann eingeschaltet, nachdem zwischen den Kaufvertragsparteien Einigkeit hergestellt ist.
   Der Notar prüft die Inhaberschaft der Liegenschaft und die Belastungen durch einholen eines Grundbuchauszuges.
3. Mit Anforderung des Grundbuchauszugs durch den Notar ist das Grundbuchamt verpflichtet, den Notar während eines Zeitraumes von zehn Tagen per Fax über Änderungen der Grundbuchsituation zu informieren, z.B. wenn während dieses Zeitraums ein Antrag auf Eintragung einer Hypothek oder eines Sicherheitsarrestes (Embargo) eingeht.
4. Innerhalb dieser 10-Tage-Frist wird üblicherweise der notarielle Kaufvertrag (escritura) abgeschlossen. Es werden die Erklärungen der Parteien beurkundet. Der Notar belehrt über die Bedeutug des Kaufvertrages, über die Kosten und Steuertragung etc.
   Es empfiehlt sich , erst zu diesem Zeitpunkt die Zahlung oder den wesentlichen Teil hiervon zu leisten. Teilweise wird von Notaren auch die vorherige Hinterlegung des Kaufbetrages auf ein Notarkonto akzeptiert. Mit Abschluss des notariellen Kaufvertrages geht in der Regel das Eigentum auf die Käufer über.
5. Wird das Objekt finanziert so bewilligt der Käufer unmittelbar nach Beurkundung des Kaufvertrages die Hypothek zugunsten der finanzierenden Bank gegen Erhalt eines Bankscheks. Dieser wird in aller Regel sogleich dem noch anwesenden Verkäufer übergeben. Wird eine bestehende Hypothek abgelöst, so erhält der Hypothekengläubiger diesen Scheck..